Der Jungesellenverein Macken wurde 1913 gegründet. Als Vorbild
diente der in den Städten existierende Kolping- oder kath. Gesellenverein. Ziel
des Junggesellenvereins war es, die Geselligkeit innerhalb des Dorfes in einem
Verein zu fördern und zu der damaligen harten Arbeitswelt im bäuerlichen
Familienbetrieb eine Ablenkung zu finden. Mitglied im
Junggesellenverein konnten damals nur männliche Jugendliche nach der Schulzeit
bis zur Heirat sein. Wer heiratete, war damals und ist heute automatisch kein
Mitglied mehr. Aus Überlieferungen ist bekannt, daß alljährlich am 2.Wochenende
im Juli ein Junggesellenfest, damals als "Mackener Fest" bekannt, gefeiert
wurde. Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden
alle kirchlichen und auch freien Vereine und ihre Aktivitäten verboten. Das Fest
wurde in Sommer- oder Sommersonnenwendfest umbenannt und weiterhin bis zum
Ausbruch des 2.Weltkrieges gefeiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg beschloß die Jugend des Dorfes das
"Fest" wieder zu feiern. Ein Tanzboden mußte her; die Ortsgemeinde stiftete das
Holz und die jungen Männer zimmerten einen Tanzboden, der im "Freien" ausgelegt
wurde. So konnte 1946 das erste "Mackener Fest" auf dem Schulhof gefeiert
werden. Diese erste Tanzveranstaltung nach dem Krieg begeisterte die Teilnehmer
mit neuen Rhythmen und modernen Instrumenten und das nahegelegene Wäldchen bot
manchen Verliebten ein lauschiges Plätzchen. So wurde das Fest noch zweimal auf
den "Schowes" gefeiert. Um nicht so stark vom
Wetter abhängig zu sein haben die jungen Männer aus dickeren Holzstangen ein
Zeltgerüst, daß während des ganzen Jahres am Festplatz südwestlich des Breicher
Weges stand und kurz vor dem Fest mit Zeltplanen als Wetterschutz abgeplant
wurde, gebaut. Mit den Jahren entwickelte sich die Größe des Festes, so daß es
1964 bereits von ca. 600 Gästen besucht wurde. In diesem Jahr wurde das
Holzgerüst für das neue Festzelt auf massive Betonfundamente und einer Größe für
ca. 600-700 Besucher "Auf dem Wasem" auf dem Gemeindeplatz errichtet. In diese
Zeltkonstruktion war auch schon eine feste Theke eingebaut. Früher wie heute
wird auf die Befestigung des Fußbodens ausdrücklich verzichtet. Der Fußboden ist
eine Wiese, die rechtzeitig vor dem Fest gemäht wird. Nachdem auch das 1964
errichtete Holzgerüst als Festzelt den strenger werdenden
Sicherheitsbestimmungen nicht mehr entsprach, wird ab Anfang der 70-er Jahre
alljährlich ein Stahl- bzw. in neuerer Zeit ein Aluminiumzelt aufgestellt. Auch
im Jahr 1970 hatte der Beauftragte der Kreisverwaltung größte Bedenken wegen der
baulichen Sicherheit und wollte das Zelt nicht für das Fest freigeben. Erst als
der damalige Oberbürgermeister dem Beamten erklärt hatte, das die Mädchen des
Dorfes schon neue Kleider und die Mütter schon den Festbraten vorbereitet und
den Festkuchen gebacken hätten, erteilte er seine Freigabe mit der Auflage, daß
noch zusätzliche Stützbalken eingezogen würden. Gleichzeitig machte er darauf
aufmerksam, daß es die endgültig letzte Veranstaltung mit dieser Zeltform sein
würde.
Bis Ende der 70-er Jahre stieg die Besucherzahl auf ca. 1200 Gäste. Seit dieser Zeit vergrößert sich das Fest von Jahr zu Jahr.
Von der Ortsgemeinde wurden auf dem Festplatzgelände Bauplätze
erschlossen und aus diesem Grund wurde 1985 der Festplatz auf die andere
Straßenseite verlegt. Der weitere Anstieg der Besucherzahlen bis zu 3500 Gästen
an beiden Festtagen machte es erforderlich, dort ein Zelt in einer Größe von 55
x 20 Metern zuzüglich kleinerer Nebenzelte aufzubauen. Seit Beginn der 80-er
Jahre findet am Freitagabend regelmäßig ein Discoabend für jüngere Besucher
statt. Am Samstag lädt flotte Tanzmusik ein. 1984 wurde erstmals am
Sonntagmittag ein "Ochs am Spieß" angeboten. Wenige Jahre später erklärten
findige Vorstandsmitglieder den Sonntag zum "Bayrischen Sonntag". Er gehört
inzwischen zum festen Programm und wird zünftig gefeiert. Der Lärm, besonders durch die lautstarke
Discomusik, wurde jedoch für die Anlieger unerträglich und so wurde dann 1996
ein neuer Festplatz unterhalb des Dorfes angelegt. Die neuen Festplätze wurden
mit finanzieller Beteiligung der Ortsgemeinde Macken durch den Jungesellenverein
angelegt.
Seit 1976 werden auch Mädchen nach der Schulzeit bis zur Hochzeit als Vereinsmitglieder aufgenommen. Dies hat u. a. auch praktische Gründe, da die mit der Vergrößerung des Festes anfallenden Arbeiten zur Vorbereitung und insbesondere während des Festes von den männlichen Jugendlichen im kleinen Dorf Macken mit seinen knapp 400 Einwohnern nicht mehr ohne Unterstützung durch die Mädchen zu bewerkstelligen sind.